Seit über 30 Jahren gebe ich die Blaubeurer Geographischen Hefte heraus – eine Reihe historischer und regionaler Beiträge zur Schwäbischen Alb. 2025 ist der 122. Band erschienen, und neben Beiträgen zu globalen Ereignissen und lokalen Auswirkungen ist dieses Jahr auch ein Beitrag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann enthalten. In meinen Heften halte ich unter anderem Zeitzeugen-Berichte fest, etwa über die Arbeit an Schindlers Liste, um Erinnerungen für die Nachwelt zu bewahren.

Seit 32 Jahren gebe ich die Blaubeurer Geographischen Hefte heraus, mit dem Ziel, historische, nachdenkliche und religiöse Beiträge zur Schwäbischen Alb und Oberschwaben zu veröffentlichen. Inzwischen ist der 122. Band erschienen, dieses Mal mit dem Titel „Jesus, einer von uns“ von Paul Dieterich. In diesem und vielen anderen Heften verbinden die Autorinnen und Autoren lokale und regionale Themen mit überregionalen historischen Zusammenhängen.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt für mich darin, globale Ereignisse auf ihre konkreten Auswirkungen für unsere Region zu untersuchen. Ein Beispiel aus der Frühzeit der Hefte ist die Analyse des sogenannten „Jahres ohne Sommer“ 1816: Der Vulkanausbruch in Indonesien führte zu Missernten auf der ganzen Welt – einschließlich der Alb, was in einem der ersten Hefte beschrieben wurde. Andere Beiträge beleuchten etwa die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Familien in der Region oder Visionen für Deutschland direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Besonders freue ich mich, dass in diesem Jahr auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen Beitrag beigesteuert hat. Sein Vortrag „Braucht Politik Religion?“ wurde von mir für die Veröffentlichung in den Geographischen Heften bearbeitet und gedruckt. Ebenso erschienen Beiträge über Persönlichkeiten wie Erhard Eppler und theologische Reflexionen prominenter Autorinnen und Autoren.

Ein zentraler Teil meines Engagements waren über viele Jahre auch die Zeitzeugen-Interviews. In insgesamt acht Bänden habe ich Erlebnisse von Menschen aus der Zeit des Nationalsozialismus dokumentiert – rund 250 Gespräche, darunter auch das intensive Gespräch mit Mietek Pemper, der Oskar Schindlers »Liste« abgetippt hat und dessen Erinnerungen mich tief beeindruckt haben. Diese Interviews entstanden zwischen 2000 und 2020 und stellen eine wichtige historische Ressource dar, da viele Zeitzeugen heute nicht mehr persönlich berichten können. Die Veröffentlichung der Hefte erfolgt aus persönlicher Überzeugung: Ich trage Satz-, Druck- und Bindekosten selbst und versuche, diese über den Verkauf zumindest teilweise auszugleichen – was eher selten gelingt, aber für mich nicht im Vordergrund steht. Es ist ein Hobby und zugleich eine Lebensaufgabe, die mich bereichert und berechtigt.

Dieser Text basiert auf einem Beitrag, der in der Schwäbischen Zeitung erschienen ist: 👉 https://www.schwaebische.de/regional/ulm-alb-donau/laichingen/erinnerungen-an-schindlers-liste-und-die-arbeit-fuer-die-nachwelt-3944492